Meine 3 großen Helden und Vorbilder Josko Gravner, Hans-Peter Schmidt, Isabelle Legeron

Mit Josko Gravner auf dem Weinfest in Tiflis 2019

Zurück zum Natur-Wein ! Original & Natural , ein Weg und ein Ziel

Josko Gravner, Ostavia, Gorizia, Italien

Als ich Josko Gravner kennen lernte, war er einer der besten Weinproduzenten Italiens, berühmt für seine Chardonnay und Sauvignon Weine. Enttäuscht von der jungen modernen Weinproduktion Kaliforniens, die er in den 80er Jahren kennen lernte, besuchte er im Jahr 2000 Georgien. Er begeisterte sich für die natürliche Weinherstellung im Amphoren und der offenen Fermentierung der Maische, mit allen Traubenteilen, Schalen, Kernen, Rappen und mit traubeneigener Hefe. Konsequent begann Josko, dem Pulsschlag der Natur folgend, das Leben in seine Weinberge zurückzubringen (Anbau nach Maria Tun). Er tauschte einen großen Teil seiner Reben gegen einheimische Sorten aus und verkaufte die meisten seiner Maschinen und Geräte. Zum Fermentieren und Mazerieren seiner Weine holte er sich Kvevris aus Georgien und grub sie in die Erde seines neuen Weinkellers ein. Heute ist Josko Gravner wieder einer der der bedeutensten Weinhersteller Italiens, jetzt allerdings für Natur-Weine. Seine Weine heißen Bianci Breg, Ribolla, Rosso Gravner, Rosso Breg, Reserva … usw. (www.gravner.it) .

Danke Josko

Hans-Peter Schmidt  Mythopia , Wallis, Schweiz

Lebendige Natur und hohe Biodiversität als Voraussetzung für einen Natur-Wein

 

Was Hans-Peter Schmidt mit hoher Biodiversität als Voraussetzung für einen lebendigen Natur Wein meint, fasst er in 10 Punkten zusammen:

  1. die Förderung der Biodiversität im Weinberg durch die biologische Aktivierung der Böden.
  2. Anlage dauerhafter Gründüngung mit Leguminosen in den Rebzwoschenräumen.
  3. Ganzjährige geschlossene artenreiche Begrünung mit autochthonen Blütenpflanzen.
  4. Anpflanzungen von Sträuchern an den jeweiligen Enden der Rebzeilen.
  5. Pflanzungen von Hecken als Zwischenlinien.
  6. Pflanzung von Obstbäumen zur Verbesserung der vertikalen Diversität.
  7. Anlage artenreicher Ausgleichsflächen von mindestens 2x20m² pro Hektar.
  8. Einrichtung von Strukturelementen wie Stein- und Holzhaufen für Kleintiere.
  9. Anbau von mindestens einer Sekundärkultur in den Zwischenräumen der Hauptkultur.
  10. Alte Weinberge nicht roden sondern überalterte Weinstöcke  einzeln ersetzen.                                                                                                                                                                                  Weinberg ist nicht gleich Weinberg. Aber sich schon nur an ein Grundprinzip halten ” keine Rebe sollte weiter als 50  Meter von einem Baum entfernt stehen” wird einen starken Einfluss bewirken.          

Diesen Richtlinien bin ich weitgehend und angepasst an unsere Klima- und Arbeitsbedingungen gefolgt.   

Danke Hans-Peter

Die “Charta für Weinberge in Biodiversität”, von Hans-Peter Schmidt, ist im Ithaka-Journal zu finden: http://www.ithaka-journal.net/charta-für-weinberge-in-hoher-biodiversität.  Sie bildet den Grundstein für die Delinat Richtlinien, die als strengste Richtlinien Europas für den biologischen Weinbau gelten. (  siehe: www.weinwissen-die strengsten bio-richtlinien europas und www.delinat-richtlinien für den biologischen Weinbau…)

Isabelle Legeron MW,   London,    Founder der RAW Weinmesse und Autor des Buches  “Natural Wine, An Introduction To Organic and Biodynamic Wines Made Naturally”

“Wirklich gute Werbung kann man nur für ein wirklich gutes Produkt machen”

Sie widmet Ihre Arbeit  dem Aufmerksam machen auf lebendigen Wein.

Isabelle besuchte mich vor vielen Jahren in meinem Büro in Tiflis um über die georgische Natur-Wein- und Ökozertifizierung zu sprechen. Ich verstand sehr schnell, dass für sie die Zertifizierung ein Weg aber nicht das Ziel war.

2012 gründete sie  ” RAW WINE”  (www.rawwine.com) Englands größte Weinmesse, die sie den organischen- biodynamischen Natur-Weinen die nur mit geringsten Eingriffen hergestellt werden widmet .  Seitdem ist diese Messe schnell gewachsen, die jährlich in London, Berlin, New York, Los Angeles usw Stattfindet.  Damit bietet sie einer zunehmenden Zahl von Natur-Wein-Produzenten eine Plattform für ihre lebendigen Weine.

In der gleichen Zeit begann ich in Kappadokien, Türkei, mit der Produktion eigener Natur-Weine und stellte sie den entsprechenden Kunden auf der von Isabelle gegründeten RAW-Wine-Messe in Berlin vor.

Ich gebe hier einige typische Sätze aus Isabelle`s Buch ” Natural Wine” wieder, die Ihren Kenntnissen entsprechen  und ihre Arbeit charakterisieren:  

“Wir denken, dass wir viel über Wein wissen. Das ist jedoch falsch , weil das meiste was wir trinken weit von dem entfernt ist was es sein sollte. Wir sind voll mit Vorurteilen”.  “Der beste Weg Natur-Weine zu genießen ist zu vergessen was man über Wein weiß und neu zu beginnen”.

“Natur-Weine mit lebenden Kulturen unterscheiden sich sehr von den  hauptsächlich angebotenen sterilen, stark künstlich bearbeiteten Weinsorten;  Natur-Weine sind wörtlich genommen lebende Weine von lebenden Böden. Natur-Weine sind Weine die ohne jedes Hinzufügen oder Entnehmen entstanden”.  ” Nur Natur-Wein ist wirklich großartig”.

” Einige große Weinproduzenten  haben sich gegen eine Ökozertifizierung entschlossen. Unter anderem begründen sie es mit ihrer Arbeitsmethode die qualitative  weit über über den Ökorichtlinien liegt. Und warum sollten sie hohe Zertifizierungsgebühren bezahlen weil sie keine Chemikalien verwenden, während einige Kilometer weiter alle möglichen  Mittel verwendet werden ohne das dafür gezahlt werden muss”.    Aber hier muss auch gesagt werden, dass Natur-Wein nicht immun ist gegen schlechte Weinproduzenten…. und mit   “ja…..aber”    kann ein Natur-Wein nicht produziert werden.

Und hier noch ein 2000 Jahre alter Satz:     “Der beste Wein ist der, der mit seinen natürlichen Qualitäten viel Freude macht; nichts darf hineingemischt werden, das den natürlichen Geschmack verschleiert”.  ( Lucius Columnella, 440 n. Chr. . Römischer Schriftsteller eines umfangreichen landwirtschaftlichen Handbuchs.                              (www.isabellelegeron.com)       

Danke Isabelle